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Das ABC der Sonderfarben: Die außergewöhnlichen Farbtöne von Pantone und HKS

Von intensivem Blau über metallisch glänzende Töne bis hin zu Neongelb – Die Vielfalt an Sonderfarben ist mittlerweile riesig und bietet für jedes Design die passende Nuance. Doch was genau sind Sonderfarben und was ist der Unterschied zu CMYK?

1. Die Grundlagen: CMYK versus Sonderfarben

Um das System der Sonderfarben zu verstehen, müssen wir etwas ausholen und beginnen mit unserer Erklärung beim klassischen Vierfarbdruck, der CMYK-Farbpalette:

Wofür steht CMYK?

CMYK steht für die vier Grundfarben Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) und Schwarz beziehungsweise Key (K). Diese entsprechen den Tönen Blau, Rot, Gelb und Schwarz und bilden die Gruppe der Prozessfarben. Je nach gewünschter Farbe werden sie übereinander gedruckt, damit die geplante Nuance erreicht wird. Aus Blau und Gelb entsteht beispielsweise Grün, aus Rot und Schwarz wird Braun.

Was sind Sonderfarben?

Sonderfarben, im Fachjargon auch Volltonfarben genannt, entstehen im Gegensatz zum CMYK-Farbsystem nicht erst während des Drucks beim Übereinanderlegen der Farben, sondern sind bereits fertig angemischt. Der exakte Farbton wird also geliefert und direkt auf das Druckerzeugnis aufgebracht, ohne dass ein mehrfaches Übereinanderlegen von verschiedenen Farben nötig ist.

Infobox:

Was ist der Unterschied zwischen CMYK und Sonderfarben?

Mittels des sogenannten Vierfarbdrucks kann bereits eine breite Vielfalt an Farbnuancen abgebildet werden. Besonders ausgefallene Töne wie Neon oder metallisch glänzende Kolorationen lassen sich mit den Prozessfarben allerdings nicht herstellen. Hier kommen die Sonderfarben ins Spiel: Diese decken nämlich ein riesiges Repertoire an Farbvariationen ab, welche sich nicht aus den Komponenten der CMYK-Palette drucken lassen.

Können Sonderfarben auch mit CMYK abgebildet werden?

Die Antwort auf diese Frage ist etwas komplex, daher gibt es von uns ein bestimmtes: Jein!

Bei Volltonfarben handelt es sich um sehr detailgenaue Farbtöne, die zwar teils über das CMYK-System nachgestellt, aber nie zu 100 Prozent erreicht werden können. Gold- und Silbertöne, deckendes Weiß oder gar Neonfarben sind über die vier Grundfarben gar nicht realisierbar. Wer also auf eine ganz bestimmte Nuance aus ist, der geht mit den Sonderfarben auf Nummer sicher, damit das Design schlussendlich genauso aussieht, wie im Gestaltungsprogramm entworfen.

Spartipp: Da fertig angemischte Farbtöne von Pantone und HKS üblicherweise teurer als Prozessfarben sind, sollten Sie bei Entwürfen, die aus vielen Volltonfarben bestehen, prüfen, ob sich einige der gewünschten Töne auch mit Prozessfarben zumindest näherungsweise nachstellen lassen. Insbesondere bei einer hohen Auflage ist ein vorheriger Abgleich mittels Farbskala sinnvoll.

Kann ich CMYK und Sonderfarben trotzdem kombinieren?

Auch wenn es sich vom Prinzip her bei CMYK und Sonderfarben um zwei völlig unterschiedliche Druckvarianten handelt, so können diese ohne Probleme miteinander kombiniert werden.

Die gängigen Layoutprogramme wie InDesign und Illustrator haben beide Farbpaletten integriert, so dass die einzelnen Elemente im jeweils gewünschten Ton eingefärbt werden können.

Ebenfalls äußerst beliebt ist die Veredelung von Broschüren, Katalogen, Flyern und vielen mehr. Dabei werden die vier Prozessfarben mit den herausstechenden Sonderfarben zusammengefügt. Ein Teil des Druckerzeugnisses wird also mit Hilfe der vier Grundfarben gestaltet, während die Sonderfarben dafür sorgen, dass nur bestimmte Bereiche besonders betont und hervorgehoben werden. Viele Autoren machen sich diesen Effekt bei Buchcovern zu Nutze. Aber auch eine Unternehmensbroschüre gewinnt enorm an hochwertiger Optik, sobald mittels Schmuckfarben eine weitere Farbe aufgebracht wird.

Funktionieren Sonderfarben auch bei Papierveredelungen?

Die meisten Papierveredelungen funktionieren nicht nur mit Sonderfarben, sondern heben diesen Effekt noch hervor. Zu beachten ist, dass bestimmte Veredelungen wie z.B. Folienkaschierung die Farbwahrnehmung leicht verändern können.

Für welche Produkte eignen sich Sonderfarben?

Schmuck- oder Volltonfarben kommen insbesondere in der Verpackungsmittelindustrie und bei der Herstellung von hochwertigen Druckerzeugnissen, wie beispielsweise Buchcovern, besonderen Eintrittskarten oder Flyern zum Einsatz. In beiden Fällen bildet die Sonderfarbe das i-Tüpfelchen des Designs und sorgt für eine edle Optik kombiniert mit langanhaltender Farbbeständigkeit.

Ein weiterer Bereich, in dem häufig auf Sonderfarben zurückgegriffen wird, ist das Corporate Design von Unternehmen und Organisationen. Dies schließt Logos und alle bedruckbaren Produkte ein, die den Wiedererkennungswert fördern und steigern.

2. Die Vorteile von Sonderfarben

Wer sich für Sonderfarben entscheidet, setzt auf eine hochwertige Optik in Kombination mit Einzigartigkeit. Doch das sind nicht die einzigen Vorteile, die diese außergewöhnliche Farbskala bietet.

Außergewöhnliche Farben

Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht der wichtigste Vorteil der Sonderfarben darin, außergewöhnliche Farbtöne zu entfalten, die über den klassischen Vierfarbdruck mit CMYK nicht erreicht werden können. Je nach Ausprägung kann die Nuance dann eine stärkere Leuchtkraft aufweisen oder auch grell sein, wie das bei den Neonfarben der Fall ist. Gold, Silber und deckendes Weiß zählen ebenfalls zu den Sonderfarben, da sie nicht über die vier Grundfarben abgebildet werden können. Wer ganz bestimmte Grün- oder Blautöne für sein Design haben möchte, ist mit einer Volltonfarbe ebenfalls gut beraten.

Farbbeständigkeit und -sicherheit

Bei Prozessfarben, sprich Druck mittels der CMYK-Palette, kann es zu trotz des immer gleichen Mischverhältnisses zu leichten Farbunterschieden kommen. Insbesondere Firmen, deren Corporate Design von einem ganz bestimmten Farbton dominiert wird oder die darauf angewiesen sind, dass ihr Farbton immer und überall gleich aussieht, entscheiden sich für Volltonfarben. Nur mit dieser Art von Druckfarbe und der genauen Zuordnung auf dem Farbfächer kann ein beständiger Farbton erzielt werden. Damit wird gewährleistet, dass das Druckprodukt immer die gleiche Koloration aufweist, egal, bei wem sie bestellt wird.

Für unterschiedliche Materialien geeignet

Bei herkömmlichen Prozessfarben kann die Farbausprägung von Druckmaterial zu Druckmaterial verschieden sein. Schmuckfarben werden hingegen für zahlreiche Bedruckstoffe hergestellt. Sowohl Pantone als auch HKS bieten ihr Sortiment auf gestrichenen, ungestrichenen und matten Papieren an.

Bei geringer Farbauswahl: Reduzierung der Druckkosten

Sonderfarben bestechen nicht nur mit einer herausragenden Optik, sondern oft auch mit einem höheren Preis, als das bei herkömmlichen Druckverfahren, wie beispielsweise CMYK, der Fall ist. In Einzelfällen können sich die Druckkosten allerdings reduzieren.

Wer ein Design kreiert, welches nur aus wenigen Farben besteht, kann mit einer Sonderfarbe die Anzahl der Druckvorgänge verringern. Im Klartext heißt das: Aufwendige Entwürfe mit vielen Farbvariationen erfordern auch zahlreiche Druckvorgänge, damit diese mittels der CMYK-Farbskala abgebildet werden können. Weist ein Design nur wenige Töne auf und wird dann auch noch eine Volltonfarbe gewählt, reduziert sich auch die Anzahl der Druckvorgänge und somit die Druckkosten.

3. Die Hersteller von Sonderfarben: Pantone und HKS

Die zwei größten und bekanntesten Hersteller von Sonderfarben sind Pantone und HKS. Das Farbangebot der jeweiligen Hersteller wird auf Farbfächern präsentiert, die für verschiedenen Papiersorten verfügbar sind.

Pantone – Kommunikation mit Farben

Die Entstehung von Pantone

Aus dem Willen heraus, die Kommunikation zwischen Grafikern und den Druckereien zu erleichtern, hat Lawrence Herbert 1963 ein bis heute einzigartiges System zur Farbauswahl geschaffen. Mit seinem sogenannten Pantone Matching System brachte er die ersten Sonderfarben auf den Markt, die dank ihrer Kennzeichnung immer genau zugeordnet werden konnten. Gab ein Grafiker in der Druckerei also den gewünschten Pantone-Farbton mittels der jeweiligen Nummer sowie der gewünschten Papiersorte an, wusste die Druckerei immer genau, welche Farbe sie verwenden musste. Eine Verwechslung mit einer ähnlichen Farbe war damit nicht mehr möglich.

Die Pantone-Farbskala für das Druckwesen

Das Angebot von Pantone für die verschiedenen Anwendungsbereiche wird auf Farbfächern präsentiert.

Pantone unterscheidet zwischen den folgenden Materialien:

  • Pantone C (coated): gestrichenem Papier
  • Pantone U (uncoated): ungestrichenes und Naturpapier
  • Pantone M (matt): matt gestrichenes Papier.

Inzwischen ist das Farbsystem von Pantone weltweit verbreitet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass große Softwareunternehmen wie Adobe und Corel die Schmuckfarben in ihre Grafikprogramme integriert haben.

Gut zu wissen: Die Farbauswahl von Pantone ist nicht nur unter Designern sowie im Verlags- und Druckwesen gängige Praxis, sondern erfreut sich auch bei der Herstellung von Textilien sowie in der Kunststoffindustrie großer Beliebtheit.

HKS – Qualität aus Deutschland

HKS – Eine deutsche Erfolgsgeschichte

Die Abkürzung HKS setzt sich aus den damaligen Namen der drei Gründungsfirmen zusammen: Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben und H. Schmincke & Co. Diese haben sich 1968 zum Verband für Sonderfarben zusammengeschlossen, welcher heute unter dem Namen HKS Warenzeichenverband bekannt ist.

Die Farbskala von HKS

Ähnlich wie bei Lawrence Herbert, wollten auch die deutschen Farbpioniere weg von der sogenannten individuellen Farbwahrnehmung hin zu einem objektiv bewertbaren System, in dem alle gelisteten Farben immer genau dieselbe Ausprägung haben.

Sie schufen daher einen Farbfächer, der aus 88 Grundfarben und insgesamt 3.520 Volltonfarben besteht. Diese sind für verschiedene Papiersorten und Druckarten geeignet und erfüllen auch den Anspruch, auf allen angebotenen Materialien gleich auszusehen.

Die Farbfächer von HKS gibt es für folgende Materialien:

  • Kunstdruck- und Bilderdruckpapier (HKS K)
  • Naturpapier sowie ungestrichene Papiersorten (HKS N)
  • Zeitungspapier (HKS Z)
  • Endlospapier (HKS E)

Die Farbtöne von HKS sind, ebenso wie das amerikanische Pendant Pantone, in den meisten Layoutprogrammen abrufbar.

Was ist der Unterschied zwischen Pantone und HKS?

Obwohl beide Hersteller fertig angemischte Sonderfarben anbieten, gibt es einen ganz wesentlichen Unterschied: Pantone nutzt für seine Farben immer dasselbe Mischverhältnis, fügt also stets genau die vorgegebenen Zutaten in der jeweils festgelegten Menge zu, egal, für welche Papiersorte sie verwendet wird. Dabei entsteht zwar immer wieder derselbe Ton, aber auf den unterschiedlichen Papiersorten kann sich die Farbwahrnehmung unterscheiden. Das heißt, auf glänzendem Papier kann eine Farbe dunkler oder heller wirken, als auf Naturpapier. HKS hingegen produziert Farben, die auf allen Oberflächen gleich aussehen, also einen einheitlichen Farbeindruck hinterlassen. Das Mischverhältnis wird also an den jeweiligen Bedruckstoff angepasst, sodass der gewählte Blauton sowohl auf Bilderdruck-, als auch Endlospapier genau gleich aussieht.

Obwohl beide Farbsystemen also einen anderen Ansatz verfolgen, so bleibt ihnen doch gemein, dass es deren großes Ziel ist, dass die Farbanmutung immer genau gleich ist. Wer sich also für eine Volltonfarbe entscheidet, kann sicher sein, dass er mit jedem Druck immer exakt dasselbe Ergebnis erhält.

Professionelle Layoutprogramme und Sonderfarben

Die meisten Designs entstehen nicht mehr wie früher am Reißbrett, sondern auf dem Computer. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt und inzwischen ist es auch für Laien kein Problem mehr, wunderschöne Kreationen für das eigene Unternehmen oder private Anlässe wie eine Hochzeitsfeier zu entwerfen. Die passenden (Sonder-)Farben liefern die meisten Programme dabei gleich mit.

Wie bekomme ich die Sonderfarbe in mein Design?

Wer eines der gängigen Bildbearbeitungstools wie Illustrator, Indesign, QuarkXPress oder Coral Draw nutzt, kann direkt auf die Farbtabellen von Pantone und HKS zugreifen. Die jeweiligen Sonderfarben werden dabei im Menü über die Farbfelder oder Farbdialoge angelegt.

Wer sich im Vorfeld noch keine Gedanken gemacht, sondern einfach die Volltonfarbe ausgewählt hat, die seinen Vorstellungen entsprach, kann über das jeweilige Programm auch ohne Probleme herausfinden, um welche Nuance es sich handelt. Da sowohl Pantone, als auch HKS mit eindeutigen Bezeichnungen arbeiten, ist die Identifikation des exakten Tons auch ohne Vorkenntnisse möglich.

Kann ich beim Design aus einer Volltonfarbe auch eine Prozessfarbe machen und umgekehrt?

Bei den meisten Layoutprogrammen können Volltonfarben zu Prozessfarben umgewandelt werden. Ebenso lassen sich Nuancen, die ursprünglich mittels Vierfarbdruck entstanden sind, in Sonderfarben umwandeln.

Die schönsten Designs mit Sonderfarben bei flyerheaven

Sie möchten noch mehr über Sonderfarben und deren Anwendung für Ihre Druckerzeugnisse wissen? Kann kontaktieren Sie uns telefonisch unter der 0441 20 55 610 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@flyerheaven.de.

Sofern Sie sich für das Farbspektrum des CMYK-Systems interessieren, empfehlen wir Ihnen unseren Farbfächer. Auf diesem sind die möglichen Farbtöne aus der Palette der Prozessfarben sowie deren prozentuale Abstufung abgebildet. Darüber hinaus enthält unser Farbfächer eine Konvertierungstabelle für Pantone und HKS.

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